Tamriko Kordzaia (*1970) hatte sich bereits in ihrer georgischen Heimat einen Namen als Haydn- und Mozart-
Interpretin erarbeitet. Nach ihrer Übersiedlung in die Schweiz führte sie diese Beschäftigung weiter, zunehmend
rückte aber auch die Neue Musik, besonders diejenige jüngerer Komponistengenerationen, in ihr Blickfeld.
Sie erhielt zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen, darunter den ersten Preis und den Preis für
Mozart-Interpretation am Internationalen Sakai-Wettbewerb in Japan und den Kulturförderpreis der Stadt Winterthur.
Tamriko Kordzaia tritt regelmässig im In- und Ausland auf, in verschiedenen Formationen und bei internationalen
Festivals. Seit 2008 ist sie Mitglied des Mondrian Ensembles, mit dem sie 2012 das Werkjahr der Stadt Zürich
und 2018 den Schweizer Musikpreis erhielt. Neben der Kollaboration mit anderen InstrumentalistInnen ist es vor
allem auch die oftmals sehr enge Zusammenarbeit mit KomponistInnen, die ihre Beschäftigung mit zeitgenössischer
Musik nährt. Neben vielen anderen waren wichtige und bereichernde Begegnungen jene mit Dieter Ammann,
Klaus Lang, Alvin Lucier, Felix Profos, Antoine Chessex, Martin Jaggi, Jannik Giger, Roland Moser oder Thomas
Wally.
Ihre Beschäftigung mit zeitgenössischer Musik reicht über das Feld der Neuen Musik hinaus, und sie arbeitet auch
immer wieder gemeinsam mit MusikerInnen aus der elektronischen Clubmusik (Natalia TBA Beridze, Nikakoi), aus
der experimentellen Musik (Tomas Korber) oder aus eher Jazz-verwandten Kontexten (Vera Kappeler, Peter Conradin
Zumthor) zusammen. Ebenso sucht sie Verbindungen zu anderen künstlerischen Disziplinen und Feldern,
sei dies in Produktionen aus dem Bereich von Theater und Oper, der bildenden Kunst und Performance oder des
Films.
Tamriko Kordzaia hat zahlreiche Tonträger veröffentlicht, unter anderem auf den Labels Edition Wandelweiser,
NEOS, WERGO, SME, Guild oder A Tree in a Field Records; 2020 ist bei Col Legno eine CD mit Musik des Österreichischen
Komponisten Thomas Wally erschienen, auf dem Berliner Label Tochnit Aleph das Solo-Stück „Experience
of Limit" von Antoine Chessex auf Vinyl und auf dem Australischen Label Black Truffle Alvin Luciers „Works
for the Ever Present Orchestra", bei dem sie als Pianistin mitwirkt.
Tamriko Kordzaia ist Dozentin an der Zürcher Hochschule der Künste. Seit 2005 ist sie als Vermittlerin aktueller
Musik in Georgien aktiv und wirkt dort (wie auch in der Schweiz) als Leiterin des Festivals für aktuelle Musik Close
Encounters, das alle zwei Jahre in Georgien und in der Schweiz stattfindet und aktuelle musikalische Entwicklungen
der beiden Länder aufgreift und zusammenführt.
www.tamriko.net
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